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Funktion von Körperfett und Fettzellen
Körperfett
Fettzellen
Riesenfettzellen
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Warum Fettzellen zu Riesenfettzellen mutieren?

Alles was du über deine Fettzellen

im Zusammenhang mit Übergewicht wissen solltest

Körperfett und die Auswirkung von Hormonen kompakt erklärt

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Wie funktioniert dein Körper, wofür ist Körperfett und was führt zu Übergewicht

Deine Körperfunktionen im Zusmannenspiel mit Körperfett sind ein Wunderwerk der Natur und in der Vielfalt ihrer Eigenschaften und Wirkung von keinem Experten dieser Welt gänzlich zu erklären.

Was aber die Wissenschaft mittlerweile zweifelsfrei berichten kann, ist, dass unsere Körperfunktionen und insbesondere Körper - und
Organreaktionen (Wirkung und Regulationsfunktionen) durch Botenstoffe gesteuert werden. Unter Botenstoffe versteht man bei Menschen in der Hauptsache Hormone.

Hormone sind biochemische Botenstoffe, die von endokrinen Drüsen oder Zellgeweben produziert - und als körpereigener Wirkstoff in den Körperkreislauf abgegeben werden.

Die Wissenschaft zum Thema Hormone ist die Endokrinologie. Ein Endokrinologe oder eine Endokrinologin sind Wissenschaftler:innen oder Ärzte, die sich mit der Erforschung von Hormonen und ihren Wirkungsweisen beschäftigen. Auch umfasst die Forschung die Erkrankungen des Hormonhaushalts.

Das Wort Hormon leitet sich aus dem altgriechisch ὁρμᾶν hormān ab und bedeutet: antreiben / erregen. Also unser unsichtbarer Treiber für alle Körper - und Organreaktionen-/funktionen.

Auch weiß die Wissenschaft dank der Erforschung unserer Gene (DNA) heutzutage, dass es für bestimmte Körperreaktionen eine Disposition (Veranlagung) gibt, die auch teilweise vererbbar ist.

Das heißt auf den Punkt gebracht, ohne Hormone keine Körperfunktionen und bestimmte Veranlagungen sind in unserern Genen (DNA).

Was haben Hormone und Gene mit Übergewicht und Körperfett zu tun?


Forschern ist es gelungen, die Hormone unserer Fettzellen zu entschlüsseln. Unsere Fettzellen produzieren u.a. das Hormon "Leptin" welches unserem Gehirn mitteilt, dass wir satt sind.
Weiter haben verschiedene Forscher festgestellt, dass insbesondere große Fettzellen "Riesenfettzellen" weitere Hormone produzieren, die bei ihrer Aussendung der Botenstoffe das Signal des Hormons "Leptin" stören und somit immer ein latentes Hungergefühl produzieren können, da die Botschaft von Leptin " Ich bin satt" nicht mehr im Gehirn ankommen kann.

Riesenfettzellen sind u.a. dafür verantwortlich, dass Menschen mit Übergewicht kein richtiges Sättingsgefühl mehr haben. Durch diese Störung des Hormonhaushalts nimmt das Körperfett immer weiter zu und das Körpergewicht wird immer mehr.

Dazu muss man wissen, dass Körperfett in Form von normal großen Fettzellen in den vorindustriellen Zeiten für uns extrem wichtig war, da das Körperfett als Energiespeicher maßgeblich dafür verantwortlich war, unsere Energiehaushalt zu organisieren. Wir konnten also ohne Nahrung auch mal ein paar Tage Beeren sammeln oder das ein Mammut jagen, ohne sofort an Hunger verenden zu müssen.

In dem Moment, wo wir wieder Nahrung aufgenommen hatten, konnte die überschüssige Energie in unseren Fettzellen (Körperfett) gespeichert werden und wir waren wieder bereit für die nächste Jagt, Arbeit oder Sammel-Aktion. Die Fettzelle ist Quasi der Akku für unsere Körperfunktionen.

Da aber unsere Fettzelle leider nicht mitbekommen hat, dass wir Menschen uns weiterentwickelt haben und es heutzutage Möglichkeiten in vielen Industrieländern gibt, sich ohne große Körperanstrengung - und manchmal auch ohne geistige Anstrengung ein Einkommen - und somit Nahrungsmittel zu beschaffen, arbeiten die Fettzellen immer noch so wie in den alten Zeiten und versuchen soviel Energie wie möglich als Körperfett zu speichern.

Dabei kann die Fettzelle auch nicht unterscheiden, ob es sich um gute proteinhaltige Mammuts und Nüsse handelt oder um einen minderwertigen Burger mit Käse und Pommes inklusive Transfetten.

Dies hat leider oft unangenehme Folgen in Form von signifikanter Gewichtszunahme für uns.

Die Aufgabe von Fettzellen in unserem Körper


Jeder Mensch hat zwischen 20 Mrd. bis 40 Mrd. Fettzellen in seinem Körper. Die Anzahl der Fettzellen pro Mensch bleibt im Erwachsenenalter konstant, wie Studien zeigen. Die Fettmenge im Körper (Körperfett) wird durch die zwei Faktoren bestimmt:

  • Anzahl der Fettzellen
  • Größe der Fettzellen

Da die Anzahl der Fettzellen konstant bleibt, bedeutet dies, dass das Gewicht im Erwachsenenalter mit der größe der Fettzelle zusammenhängt.

Also ganz einfach: Je größer die Fettzelle desto mehr Gewicht, da die Anzahl der Fettzellen konstant bleibt.

Die Aufgabe von Fettzellen ist es, im Körper als Energiespeicher dafür zu sorgen, dass unser menschliches "Betriebssystem" durchgehend mit Energie versorgt werden kann.

Energie wird beim Menschen insbesondere benötigt für:

  • Denken
  • körperliche Anstrengungen
  • Verdauung

Energie wird in der Regel in der Einheit “Kilokalorien“ gemessen (1000 Kalorien = 1 kcal).

Darüber hinaus wird die Energie in Megajoule angegeben: 1 MegaJoule = 239 kcal

Möchte man jetzt wissen, wie viel Energie ein Mensch im Ruhezustand verbraucht, kann dies mit folgender Formel berechnet werden:

Frauen: (0,047 × Gewicht in kg - 0,01452 × Alter in Jahren + 3,21) × 239 = X kcal pro Tag

Männer: (0,047 × Gewicht in kg + 1,009 - 0,01452 × Alter in Jahren + 3,21) × 239 = X kcal pro Tag

Beispiel Frau 70 kg und 40 Jahre alt: (0,047 x 70 kg – 0,01452 x 40 + 3,21) x 239 = 1.415 kcal pro Tag

Beispiel Mann: 100 kg und 50 Jahre alt: (0,047 x 100 kg + 1,009 – 0,01452 x 50 +3,21) x 239 = 1.958 kcal pro Tag

Bedeutet, wenn diese Personen aus den zwei genannten Rechenbeispielen mehr kcal pro Tag zu sich nehmen, als der Körper verbraucht, ohne sich körperlich oder kopfmäßig außerordentlich anzustrengen - respektive anstrengen zu können, nehmen sie zwangsläufig an Gewicht zu.

Darüber hinaus gibt es den sogenannten PAL-Wert.

PAL kommt aus dem Englischen und steht für „physical activity level“ (körperlicher Aktivitätslevel), was der offizielle Faktor für die körperliche Aktivität ist.

Der "kcal Verbrauch" pro Tag im Ruhestand wird mit dem jeweiligen PAL-Faktor multipliziert:

  • PAL Faktor 1,2 – 1,3:  ausschließlich sitzende oder liegende Lebensweise (z.B. kranke, gebrechliche oder bettlägerige Menschen)

  • PAL Faktor 1,4 – 1,5: überwiegend Menschen mit sitzender Tätigkeit (Verwaltung, Büro, Berufs-Kraftfahrer, etc.) ohne große fordernde Freizeitaktivitäten

  • PAL Faktor 1,6 – 1,7: in der Regel Studenten, Werksarbeiter:innen, Zahntechniker:innen, Laboranten:innen, die auch teilweise einen zusätzlichen Energieaufwand für gehende und stehende Tätigkeiten haben. ( unregelmäßige aktive Freizeittätigkeit)

  • PAL Faktor 1,8 – 1,9: Lageristen:innen, Verkäufer:innen, Kellner:innen, Mechaniker:innen, Handwerker:innen (überwiegend gehende und stehende Tätigkeit oder aktive Freizeittätigkeit)

  • PAL Faktor 2,0 – 2,1 Straßenbauarbeiter, Landwirte, Bergarbeiter, Leistungssportler (körperlich sehr anstrengende berufliche Tätigkeit oder sehr aktive Freizeittätigkeit)

Beispiel von oben =  Mann 100 kg und 50 Jahre alt und Berufskraftfahrer (PAL-Faktor 1,4) 1.958 kcal x 1,4 = 2.741 kcal pro Tag.

Wenn jetzt dieser Berufskraftfahrer zu Mittag 2 Doppel-Burger mit Käse ( 442 kcal pro Burger = 884 kcal), eine große Pommes (432 kcal pro Portion) und eine große Cola (210 kcal) verzehrt, hat dieser Berufskraftfahrer schon 1.526 kcal an unsgesunden Nährstoffen zu sich genommen, ohne Berücksichtigung von Frühtstück oder Abendessen und wahrscheinlich kommt spätestens nach 200 km Autobahn wieder großer Hunger in der Fahrerkabine vorbeigeschaut.

Wen wundert es da, dass Berufskraftfahrer laut Studie eine überproportional große Patientengruppe im Bereich der obstruktiven Schlafapnoe (OSAS) sind.  

"Obstruktiv" bedeutet "Verschluss", in der Praxis wird die Luftröhre (Atemweg) durch zuviel Gewicht -verursacht durch Körperfett am Hals und Gesicht- während des Schlafens eingedrückt und es kommt hierdurch zu einer Untersättigung mit Sauerstoff.

Dies hat zur Folge, dass das Gehirn Alarm schlägt und den Betroffenen aus dem Schlaf weckt, damit dieser wieder anfängt zu atmen.

Leider merken die Betroffenen nicht, dass sie keinen gesunden Schlaf hatten, was wiederum schwerste LKW-Auffahrunfälle durch den sogenannten Sekundenschlaf zur Folge haben kann.

Das Risiko der "Obstruktiven Schlafapnoe" betrifft nicht nur Berufsktraftfahrer, sondern alle Menschen mit Übergewicht haben dieses gesteigerte Risiko.

Auch dies ein wichtiger Grund, sich über die Konsequenzen von Übergewicht mehr Gedanken zu machen und sein Abnehmprojekt zu starten.

Wenn sich Fettzellen in Riesenfettzellen verwandeln und dadurch mehr Körperfett produzieren


Die normal großen Fettzellen haben zum Glück keine Konsequenzen für uns, diese Fettzellen arbeiten ganz normal und völlig im Einklang mit unseren Körperfunktionen und den täglichen Herausforderungen. Leider haben Fettzellen bei vielen Menschen die Angewohnheit sich mit zunehmenden Alter zu verändern, leider nicht zum Guten.

Das heißt, dass Fettzellen größer werden und den Versand von ungünstigen Botenstoffen intensivieren, was dazu führt, dass das Hormon Leptin gestört wird.
Dies geschieht sehr zum Leidwesen unserer körperlichen Propotionen, was sich schnell in veränderten Kleidergrößen und Frust nach dem Blick in den Spiegel bemerkbar macht.

Auch werden wir permanent von Außen manipuliert, indem uns Fastfood, Süßigkeiten - und Snack-Industrie suggerieren wollen, dass eine kleine Pause, eine schöne Auszeit, ein toller Genussmoment, usw., usw. nur mit (suboptimalen) Nahrungsmittelen so richtig schön sein kann.

Das bedeutet, dass immer jüngere Menschen mit Riesenfettzellen zu tun bekommen und an Körperfett zunehmen.

Falls zu den großen Fettzellen auch noch ein auf genbasierte Veranlagung zum Übergewicht hinzukommt, ist das für die betroffenen Menschen eine sehr schwierige Situation.

Kurzum: Hormone und erbliche Veranlagung haben einen starken Einfluss auf unser Gewicht. Ein gesunder Hormonhaushalt ist die Basis für ein gutes Otpimalgewicht. Nur wenn das Hormon "Leptin" ohne Störung seine Botschaft an unser Gehirn senden kann, stellt sich in der Regel auch ein normales "Sättigungsgefühl" bei uns ein.
Leider wird auch in unserer aufgeklärten Gesellschaft oft noch das Bild transportiert, dass die "Dicken" doch selber schuld seien, sie sollten halt anfangen, einfach weniger zu essen und sich mehr zu bewegen.

Tja, wenn es so einfach wäre, gäbe es kaum Menschen mit Übergewicht.

  • Im Prinzip wäre es genauso, als ob man einen Menschen auffordern könnte, einfach nicht mehr an die Liebe zu denken und schon würde dieser Mensch ein Leben als Single vorziehen.

  • Oder man könnte einer Frau im empfängnisbereiten Alter sagen, bitte schalt doch einfach deine Ovulation ab und schon würden die Eierstöcke mit der Produktion aufhören.

Also von daher sollte man sich genau überlegen, wie man mit gängigen Vorurteilen umgehen möchte.

Nachdenken und Wissen sammeln hat noch keinen Menschen geschadet.
Was musst man noch über Körperfunktion wissen, wenn es um das Thema Abnehmen geht?

  • Zusammensetzung und Anteil von  Muskeln und Fett
  • Energieumsatz  Muskeln und Fett
  • Gewicht Muskeln und Fett

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